Energie tanken mit Kechari Mudra oder dem himmlischen Kreislauf

Im Yoga nennt man es Kechari Mudra, in der chinesischen Tradition den himmlischen Kreis. Warum? Weil ein wichtiger energetischer Kreislauf geschlossen wird. Und das geht ganz einfach:

Lege deine Zunge gegen den Gaumen, etwas weiter hinten Richtung Kehle.

Die Erklärung ist in den beiden Traditionen etwas unterschiedlich.

Kechari Mudra

Es gibt ein kleines und ein großes Kechari Mudra. Heute will ich es beim kleinen belassen. Das Kechari Mudra aktiviert das Kehl-Chakra (Halschakra), öffnet die Energien in den oberen Energiezentren (Chakren) und bringt die Mondenergie (=Yin, dagegen Sonnenenergie: Yang) zum Fließen.

Im Yoga wird es standardmäßig bei vielen  Atemübungen und Meditationen angewandt.

Himmlischer Kreislauf

In der chinesischen Tradition gibt es zwei wichtige Sondermeridiane: das Lenkergefäß und das Konzeptionsgefäß.

Das Lenkergefäß – auch Meer der Yang-Meridiane genannt – steigt von der Steißbeingegend den Rücken nach oben über den Kopf und enden an der Oberlippe. Es ist wichtig für die Funktionen der Wirbelsäule, der Muskeln und Nerven und sorgt für Stabilität in Stress-Situationen. Fieberkrankheiten, Steifheit der Wirbelsäule, Erregbarkeit und das zentrale Nervensystem können über das Lenkergefäß behandelt werden.

Das Konzeptionsgefäß – auch „großer mütterlicher Strom“ genannt – steigt vom Perineum am Vorderkörper entlang nach oben über Abdomen, Thorax und Hals und endet unter dem Mund. Er ist wichtig für die weiblichen Geschlechtsorgane, Fruchtbarkeit und Empfängnis und im weiteren Sinne unterstützt er die Fähigkeit zu empfangen und ermöglicht spirituellen Frieden. Das Konzeptionsgefäß ist verantwortlich für alle unbewussten Prozesse, während das Lenkergefäß für die bewussten Prozesse steht. Brüche, Husten, Asthma und der Urogenitaltrakt sind dem Konzeptionsgefäß zugeordnet.

Legt man die Zunge an den Gaumen, verbindet man diese beiden Gefäße und schließt sie zu einem Kreislauf. Damit wird die Energie zum Fließen gebracht. Dies wiederum kann dafür sorgen, dass man sich energiegeladener fühlt, einfach weil mehr Energie fliesst. 🙂

Siehe auch: die acht Sondermeridiane und „Jede Kleinigkeit zählt“