Tai Chi oder auch chinesisches Schattenboxen genannt wurde ich China als Kampfkunst entwickelt. Ursprünglich war Tai Chi eine innere Kampfkunst im bewaffneten und unbewaffneten Nahkampf. Mittlerweile wird es häufiger als Bewegungsform und Meditation betrachtet, so dass der eigentliche Kampfkunstaspekt in den Hintergrund verschwindet. Tai Chi wird heute von vielen Millionen Menschen weltweit praktiziert und zählt zu den häufigsten Kampfkünsten. In China werden einzelne Bewegungsabläufe als Volkssport geübt.
Tai Chi – der Kampf gegen einen imaginären Gegner
Taijiquan, das allgemein den Qigong-Stilen zugeordnet wird, hat ebenso wie Qigong zahlreiche verschiedene Stile und Unterstile. Die Übungen bestehen aus meist fließend ineinander übergehenden Bewegungen, die klar umschriebenen Abläufen folgen. Oft stellen die Formen den Kampf gegen einen imaginären Gegner dar, daher auch er inzwischen selten verwendete Begriff chinesisches Schattenboxen.
In den verschiedenen Schulen werden Basisübungen, Stand- und Atemübungen sowie Standmeditationen praktiziert. Neben den Grundelementen- und techniken gibt es für die Anfänger Taichi-Kurzformen, wie z.B. die fünf Elemente oder die Peking-Form als 24er Übung. Viele Formen werden nach der Anzahl der Bilder bzw. Einzelbewegungen benannt. Für Fortgeschrittene geeignet sind der Yang-Stil Langform, Yang Chengfu mit 108 Bildern sowie das (chinesisches „Wasserboxen“ Liu He Ba Fa . Desweiteren die 42er Wettkampfform, Partnerübungen, die als Vorform zum freien Kampf gesehen werden sowie Waffenformen mit Langstock, Schwert, Säbel und Fächer.
Namensgebung nach Art und Charakter der Bewegung und poetisch
Wie beim Wildgans Qigong haben die Bewegungen sehr unterschiedliche Namen: 1. die die Anwendung der Bewegung betonen (beispielsweise der „Fersenkick rechts“), 2. die den Charakter der Bewegung beschreiben (z.B. „einfache Peitsche“ oder 3. Namen, die eher poetisch klingen ( „Der weiße Kranich breitet seine Flügel aus“ oder „Die Mähne des Wildpferdes teilen“)
Es gibt keinen internationalen Verband, unter dem Lehrer, Meister und Übende organisiert sind. Allerdings gibt es Dachverbände und internationale Verbände, wo sich einige Stile zusammengefunden haben. In Deutschland praktizieren etliche Schulen, Verbände, Vereine und Einzellehrer in einigen Dutzend verschiedenen Stilen. 2003 wurde der Deutsche Dachverband für Qigong und Taijiquan e. V. (DDQT) gegründet.