Nach meinem letzten Newsletter bin ich von einer treuen Leserin gefragt worden, was das mit dem Westen als Ausgangsposition auf sich habe…
Auszug aus Ilses Mail: „In Ihrem „Tutorial“ geben Sie Spezialanweisungen, etwa die Ausrichtung nach Westen. Das erinnert mich doch sehr an die Gebetsausrichtung der Muslime etc. und irgendwie auch an die Geschichte „Die Katze des Ashram“. Können Sie mir die spezifische Wirkung erklären? Die Zunge an den Gaumen während der Übungen ist etwas, das ich nachvollziehen kann- es strafft die Gesichtsmuskulatur, macht das Gesicht ausgeglichener, stellt eine Verbindung her und wirkt sich so positiv auf den ganzen Menschen aus.“
Da ich mir sehr sicher war, dass die Richtung nichts mit Religion zu tun hat, und sich andere LeserInnen vielleicht die selbe Frage gestellt haben, habe mich für eine exakte Erklärung auf die Suche gemacht. Mein amerikanischer Qigong-Kollegen Shane hat es mir erklärt:
„Wildgans 1 fängt mit Blick in den Westen an, weil hier das Element Metall (Lungen) liegt und Erde (Milz und Magen) im Zentrum. Jede Bewegung in der WG1 „bearbeitet“ quasi ein Element. Indem man im Westen beginnt, passt man die Bewegungen den Elementen an und hält so den Körper im Gleichgewicht mit dem Universum.“
Da die Lunge morgens als erstes aktiv wird (gefolgt von Dickdarm als Komplemärorgan, also auch Metall), beginnt man mit diesem Element (Metall = Westen), dem die Lunge zugeordnet ist. Im Verlauf der 64 Wildgans-Übungen werden anhand der Himmelsrichtungen auch die verschiedenen Organe/Organpaare bearbeitet. Dabei wird natürlich davon ausgegangen, dass man morgens übt, was angesichts der tonisierenden (anregenden) Wirkung durchaus angebracht ist. Siehe auch meinen Beitrag: „Die fünf Wandlungsphasen“
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