Wer sich ein wenig mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), dem Meridianen oder der Akupunktur beschäftigt, sieht schnell, dass es scheinbar unendlich viele Punkte auf den 12 Organ- und 8 Sondermeridianen gibt. An einigen Stellen gibt es Punkte, die eine besondere Bedeutung haben, u.A. weil sich dort mehrere Meridiane kreuzen. Diese Punkte nennt man Energietore. Es sind quasi Schaltstationen vergleichbar mit großen Umsetzern (Haupttore) in einer elektrischen Überlandleitung. Man kann dort die Stärke des Energieflusses regulieren und an die nächsten „Umspannstationen“ (Nebentore) weiterleiten.
Einige Energietore stimmen mit den Akupukturpunkten überein, andere unterscheiden sich deutlich. Auch sitzen sie bei jedem Menschen etwas anders. In den Gelenken bzw. im Gelenkspalt befinden sich viele dieser Punkte. Das ist einleuchtend, denn die Gelenke leisten viel Arbeit, es findet ständig Bewegung statt.
Die Nebenchakren im Ayurveda
Schaut man rüber zum Chakrensystem der Inder, stellt man fest, dass den Energietoren in der TCM sogenannte Nebenchakren zugeordnet sind: das Ellenbogennebenchakra in der Armbeuge, das Knienebenchakra in der Kniekehle, das Fußsohlennebenchakra auf dem Fußballen auf dem Nierenpunkt 1, jede Menge Mini-Chakren in den Fuß- und Handgelenken und natürlich das Handchakra (Perikard 6), DAS Chakra schlechthin, wenn es um energetisches Heilen geht.
Energietore durch Qigong beeinflussen
Beim Qigong kann man diese Punkte auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Eine Möglichkeit ist die Visualisierung und Lenkung der Lebensenergie durch Willenskraft und Intention an die entsprechende Stelle. So wird bei bestimmten (stillen, statischen) Qigong-Formen die Aufmerksamkeit durch Konzentration bewusst direkt in diese Energietore gelenkt.
Die Haupt- und Nebentore befinden sich an Kopf und Hals, an den Schultern, dem Rumpf, der Wirbelsäule, dem Becken, Beinen, Armen und Händen – also praktisch überall. 🙂
Beim Wildgans Qigong wird bekanntlich der ganze Körper, uns insbesondere alle Gelenke bewegt. Und sogar die Handgelenke werden bewegt mit dem einzigartigen Flattern. Und dann diese exakten Fußwechsel und Variation zwischen Ferse, Ballen und Zehenspitzen! Welch gute Kenntnisse müssen die Mönche damals gehabt haben, wenn sie all dies Wissen in eine 10- minütige Choreographie gepackt haben? Ich finde das faszinierend. Weil dieses Flattern und die Fußwechsel im Wildgans Qigong so einzigartig sind, möchte ich mich heute auf diese Gelenke und Energietore beschränken:
Im Ellbogengelenk gibt es zehn Nebentore sowie ein Haupttor. Das Haupttor befindet sich direkt in der Mitte des Ellbogengelenks zwischen den Knochenenden von Ober- und Unterarm.
Im Handgelenk gibt es ebenfalls zehn Nebentore und ein Haupttor. In der Mitte des Handgelenks zwischen den Knochenenden von Unterarm und Handwurzel sitzt das Haupttor.
In der Hand selbst liegt ein Haupttor, das identisch ist mit dem Laogong-Punkt (Perikard 6). Dieser Punkt wird auch das „Auge der Hand“ genannt, weil es in der Heilarbeit eine ganz besondere Rolle spielt. Beim Wildgans Qigong gibt es jede Menge Übungen, bei den dieses Energietor beteiligt ist bei der Aufnahme und dem Ausleiten von Chi. Auf dem Daumen gibt es drei Nebentore. In allen anderen Fingern gibt es je vier. Sie befinden sich auf der Mitte des jeweiligen Fingergelenks bzw. eins auf der Fingerkuppe.
Im Kniegelenk liegen zehn Nebentore sowie ein Haupttor. Letzteres ist wieder in der Mitte, im Inneres des Kniegelenks. Drumherum liegen sechs Nebentore. Auf der Rückseite des Knies gibt es vier.
Im Fußgelenk liegen acht Nebentore und ein Haupttor, das sich in der Mitte, im Inneren des Fußgelenks, befindet. Auf den Fußzehen liegen insgesamt 19 Nebentore, drei im großen und je vier in den anderen vier.
Auf der Ferse bzw. Fußunterseite gibt es drei Punkte, die auch im Wildgans Qigong eine wichtige Rolle spielen. Bei jedem Fußwechsel wird der Fersenpunkt aktiviert sowie die Punkte im Fußgelenk. Wer in meinen Workshops gelernt hat weiß, dass ich auf die Fußwechsel besonders großen Wert lege. Bei den Balanceübungen sowie den Schrittübungen wird das Energietor am Ballen bzw. in der Mitte aktiviert sowie teilweise die Tore auf den Fußzehen.
Ein weiterer Vorteil der wechselnden Fußhaltung: Hebt man die Ferse strömt Qi auf der Rückseite des Körpers hoch, also entlang der Wirbelsäule. Wenn wir auf der Ferse drehen oder stehen, fließt Qi auf der Körpervorderseite hoch.
Wie entstehen Gelenkprobleme aus TCM- und Ayurveda-Sicht?
Nach der Vorstellung der chinesischen und der Qigong-Medizin staut sich bei Gelenkproblemen das Chi und kann nicht in den übrigen Organismus weiterfliessen. Dieser Energiestau verringert a) die lokale Blutzufuhr ins Gelenk, b) die Energiezufuhr in die inneren Organe und außerdem c) leidet das Gelenk selbst unter zu wenig konstruktiver Energie, so dass es anfängt, Energie aus der Umgebung abzuziehen. Dadurch wird zusätzliches Gewebe geschwächt.
Das vom stagnierenden Chi belastete Gelenk zieht Energie in dieser Reihenvolge ab: erst aus den benachbarten Gelenken, dann von den inneren Organen, dann von der Wirbelsäule und zum Schluss aus dem Gehirn. Das Ziel von Qigong ist, diese verstopften Gelenke frei zu machen, so dass die Energie nicht nur die Gelenke weiterhin schön schmiert (Gelenkschmiere aufrecht erhält!), sondern auch auch Organe, Wirbelsäule und die Hirnleistung.
Aus Sicht der traditionellen indischen Heilkunst (Ayurveda) passiert Folgendes: Das Skelett und die Muskeln werden in erster Linie vom Wurzelchakra (Sitz LG 1 im Perineum) und den Nebenchakren in den Armen und Beinen kontrolliert. Lang anhaltende negative Gefühlszustände können zu einer Fehlfunktion des Wurzelchakras führen, was sich wiederum in einer Schwächung bzw Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems manifestieren kann. Zusätzlich werden Gelenke auch von der Leber, dem Solarplexuschakra und über die Milz (Blutqualität!) mit Energie versorgt. Auch das Nabelchakra ist indirekt involviert, weil es eine wichtige Rolle u.A. bei der Nahrungsverwertung und der Ausscheidung spielt und das Wurzelchakra unterstützt. Arthritispatienten beispielsweise haben oft ein schwaches Nabelchakra. Apropos Arthritis… Dem natürlichen Alterungsprozess geschuldet verliert das Wurzelchakra (auch alle anderen Chakren) an Elastizität und Flexibilität. Schleichender Chi- oder Pranamangel, also Mangelversorgung an Chi, ist die Folge. Deshalb leiden ältere Menschen oft an Wirbelsäulenverkrümmungen und degenerierendem Gelenkknorpel, und Knochenbrüche heilen langsamer.
Deshalb wiederum sind ältere Menschen, die regelmäßig Qigong oder Yoga praktizieren, deutlich fitter und werden oft älter. 🙂
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Ich bin Snezana Galijas, Pranaheilerin, Medical Qigong-Coach und Kundalini-Beraterin in der Heilpraxis Sattler & Galijas in Seligenstadt/Kreis Offenbach. Mein Spezialgebiet in der Pranaheilung sind psychische Themen, wie Sucht (Eifersucht/Übergewicht/Rauchen etc.), Ängste, Traumata, etc. Als Beraterin stehe ich Menschen bei spirituellen Transformationsprozessen zur Seite. Zudem unterrichte ich das medizinische Wildgans (Dayan) Qigong zur Gesunderhaltung, zur Regeneration und (Selbst-)Heilung, zur Steigerung des eigenen Energielevels und zur Stärkung und Verfeinerung des Energiesystems, u.A. um höhere spirituelle Energien besser zu integrieren.
Die Wildgans meint
Das ist schön zu hören, freut mich! Ja, bei 10 Min. Dauer kann man die Übungen immermal zwischendurch reinschieben. Das ist das Tolle an Wildgans Qigong. Ihnen weiterhin viel Erfolg und vielen Dank für Ihr Feedback.
Günter Blöchinger meint
Wolfgang Qigong jeden Morgen und die Welt ist in Ordnung. Ich habe die ersten 10 Übungen bei Ihrem Lehrer gelernt. Die restlichen habe ich mir nach ihrer CD selbst angeeignet. Meine Rückenschmerzen habe ich seit dem im Griff. Bekomme ich unterwegs Probleme mache ich meine Übungen und alles ist gut.
MfG Günter Blöchinger