Qigong ist hierzulande in erster Linie durch Übungen bekannt, die zur Selbstheilung praktiziert werden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es darüber hinaus noch die Qigong-Medizin, die lange geheim gehalten wurde und seit den 1950er Jahren in China offiziell verboten ist.
Was bedeutet Medical Qigong?
Für (klinische) Diagnosen im Rahmen der TCM gibt es zwei wesentliche Methoden der energetischen Untersuchung und Behandlung:
1. Diagnose auf Basis von Sinneswahrnehmungen
Dazu zählt die Anamnese und Bestimmung einer Diagnose nach der Traditionellen Chinesischen Medizin auf Basis von Hören, Sehen, Riechen und Palpitation (Abklopfen). Dies ist die am meisten verbreitete Methode in der Traditionellen Chinesischen Medizin und natürlich in den meisten westlichen Arztpraxen und Kliniken. Um die Sinnensorgane zu schärfen und zu reinigen, haben chinesische Ärzte früher eine Reihe von Maßnahmen ergriffen:
- Die Hörfähigkeit und die auditiven Nerven wurden gereinigt und „veredelt“ durch das Rezitieren bestimmter Mantras (ein bestimmter Ton oder Satz, der laut oder leise rezitiert wird zum Zwecke der energetischen und spirituellen Transformation).
- Die Sehfähigkeit und die visuellen Nerven wurden gereinigt und veredelt durch das Anschauen bestimmter Mandalas (Bilder/Diagramme, um energetische und spirituelle Bewusstseinszustände zu erzielen) sowie Yantras (ein bestimmtes Symbol zur Konzentration und um energetische und spirituelle Bewusstseinszustände zu erzielen). Mandalas betrachteten die (alten) Chinesen als Spiegelbild des menschlichen Unterbewusstsein und als Möglichkeit, sich von energetischen und spirituellen Archetypen zu befreien, die ihre Kreativität und Intelligenz behindern.
- Der Geruhssinn und die olfaktorischen Nerven wurden gereinigt durch Atemtechniken.
- Der Geschmackssinn und die gustatorischen Nerven wurden gereinigt durch Fasten und Diät.
- Der Tastsinn und die taktilen Nerven wurden gereinigt durch Verteilen „geweihter Asche“ in den Händen und auf den Extremitäten in Kombination mit dem Rezitieren bestimmter Mantras.
Die sensorischen Fähigkeiten und damit auch die darauf beruhenden Diagnoseformen sind von Natur aus stark eingeschränkt, da sie hauptsächlich auf der physischen Ebene stattfinden. Deshalb wendet der Arzt im Idealfall eine zweite Methode an:
2. Die intuitive, auf Wahrnehmung basierenden Diagnose
Die Methoden der intuitiven, auf Wahrnehmung basierenden Diagnose („Intuitive Methode“) wurden in China für lange Zeit streng geheim gehalten, wurden in den 50er Jahren verboten und sind es auch heute noch. Man findet sie heute fast nur in Krankenhäusern auf dem Land, die auf Qigong-Medizin spezialisiert sind sowie in taoistischen Klöstern. Diese intuitiven Methoden arbeiten mit den fünf energetischen Sinnen und bewegen sich auf energetischer Ebene. Bei dieser Form der Wahrnehmung braucht der Behandler die Fähigkeit zu sehen, hören, tasten, riechen und fühlen, ohne seine physischen Sinnesorgane zu benutzen. Der Behandler muss hierfür seine paranormalen – oder metaphyischen Heilfähigkeiten aktivieren.
Metaphysisch bedeutet „das Studium psychischer Phänomene außerhalb der Grenzen der normalen Psychologie“.
Tatsächlich ist es also nur unsere (eingeschränkte) Wahrnehmungsfähigkeit, die bestimmte Phänomene oder Fähigkeiten als metaphysisch klassifiziert. Wissenschaftler und Kopfmenschen werden jetzt abwinken, und dennoch:
Der Mensch kann wissenschaftlich nur nachweisen, was unterhalb seiner Wahrnehmung ist (Pflanzen, Tiere, Mineralien, Gewebe, Zellen), aber nicht das, was oberhalb seiner Wahrnehmung ist (energetische Welt, spirituelle Dimensionen, energetische/spirituelle Lebewesen).
Beispiel auf der „normalen“ Ebene: Ich kann z.B. das Gefühl „Verliebtsein mit Schmetterlingen im Bauch“ nur nachvollziehen und versuchen zu beschreiben, wenn ich dieses Gefühl auch selbst erlebt habe. Die allumfassende Liebe, das Alleinssein, kann man nur auf höheren Bewusstseinsebenen spüren und demnach nur dann erklären, wenn man dort war. (Dann wird man allerdings Schwierigkeiten haben, dieses Gefühl mit Worten zu beschreiben.)
Weil Theorien über Verstand und Geist durch rationale Untersuchungen oder wissenschaftliche Experimente weder leicht verifiziert noch widerlegt werden können, wird bestimmtes Wissen einfach nicht geglaubt, als lächerlich dargestellt und abgehakt. Das Wissen, das in China darüber existiert, wurde über fünftausend Jahre kultiviert und fliesst als Erfahrungsmedizin ins energetische Heilen. (Viele Kopfmenschen ändern ihre Meinung, nachdem sie bestimmte Dinge am eigenen Körper gespürt und erfahren haben. Und nicht zufällig haben sich etliche Physiker der Spiritualität zugewendet, um dort Antworten auf die offenen Fragen zu finden.)
Wie kommt man zu diesen „paranormalen“ Fähigkeiten?
Qigong-Ärzte oder Therapeuten sind Heiler, die gelernt haben, ihre paranormalen Fähigkeiten anzunehmen. Sie haben gelernt, ihre Energie, ihren Geist und ihre psychischen Fähigkeiten konzentriert auf das Ziel zu richten, Schmerz und Leid zu lindern. Seine Fähigkeiten sehen wie folgt aus:
- Die fünf Sinne: Über die fünf Sinne kann der Qigong-Therapeut – wie auch alle anderen Ärzte – die externe Welt durch Raum, Zeit und Objekte/Materie wahrnehmen.
- Verstand: Über logisches und analytisches Training ist er in der Lage, bestimmte rationale Wahrheiten zu verstehen – wie z.B. in der Philosophie oder Mathematik üblich.
- Besinnung: Durch stille Meditation sowie spirituelle Übungsformen (Qigong), kann der Qigong-Therapeut sein drittes Auge öffnen und bestimmte Wahrheiten und Realitäten „sehen“, die durch Beoachtung mit den normalen fünf Sinnen nicht wahrnehmbar sind.
- Physische und kinesthetische Wahrnehmung: Der Qigong-Therapeut kann den Zustand von Zellen, Gewebe, Muskeln und inneren Organen instinktiv bzw. am eigenen Körper wahrnehmen und damit den emotionalen und psychologischen sowie den Organ-Zustand des Patienten erkennen.
- Emotionale oder empathische Wahrnehmung: Der Qigong-Therapeut kann die Emotionen, Gefühle und Reaktionen des Patienten intstinktiv bzw. am eigenen Körper wahrnehmen.
- Spirituelle oder intuitive Wahrnehmung: Durch spirituelles Verständnis und Einsicht kann der Qigong-Therapeut die wahren Zustand des Patienten „(er)kennen ohne zu kennen„. Voraussetzung hierfür ist ein „spirituelles Erwachen“ des Therapeuten; im vedischen wird dies Erwecken und Aufsteigen der Kundalini-Kraft zum höchsten Zentrum (Gehirn/7. Chakra) genannt und geschieht in mehreren Stufen. Der Qigong-Therapeut wird dann zur energetischen Empfangsstation und kann reine Energie übertragen.
Im Gewebe gespeicherte Erinnerung und Emotionen
Erinnerungen, Gedanken, Emotionen und Wissen sind im menschlichen Gewebe auf atomaren und zellularen Ebenen gespeichert. Diese muss der Qigong-Therapeut erkennen und aufdecken. Dabei kann es passieren, dass der Qigong-Therapeut unterdrückte Erinnerungen und ungelösten Schmerz, die tief im Gewebe des Patienten verankert sind, am eigenen Leib oder in Form von Gedanken spürt. Um diese Art von Diagnosen erfolgreich stellen zu können, muss sich der Behandler also sehr gut abgrenzen können. Sonst läuft er Gefahr, seine eigenen Gefühle auf den Patienten zu projizieren oder die patogenen Energien des Patienten in sich selbst aufzunehmen. Das Ziel ist also diese pathogenen Energie und Symptome zwecks Diagnose kurz aufzunehmen und dann zuverlässig auszuleiten, um sich selbst zu schützen und den Patienten davon zu befreien.
Wieviel Energie (Qi) der Behandler einsetzen muss, um diese traumatischen Erlebnisse zu neutralisieren und den Normalzustand wieder herzustellen, hängt von der Intensität des ursprünglichen Traumas ab. Deshalb ist ein hoher Energielevel beim Behandler, also die Fähigkeit viel Qi in den Körper des Patienten zu leiten, entscheidend.
(*Quelle: Chinese Medical Qigong Therapy, Professor Jerry Alan Johnson)
Siehe auch: Qigong Healing.
Ein praktisches Beispiel: Verspannungen, Leukämie und Operationsnarben
Im folgenden Video geht es um genau so einen Arzt wie oben beschrieben, der mittels paranormaler Fähigkeiten Patienten erfolgreich behandelt. Seine Fähigkeiten hat er durch intensives Qigong-Training erlangt, wobei diese Ergebnisse nach nur acht Monaten Training außergewöhnlich sind und m.E. eine Ausnahme darstellen. Im Video wird gezeigt, wie er mehrere Patienten behandelt, z.B. mit Schulter- und Rückenschmerzen. Er fasst zusammen, was ich oben beschrieben habe:
„Wir bemühen uns den Körper aufzubauen und den ganzen Menschen zu stärken. Wir entwickeln auch unsere spirituellen Fähigkeiten, manchen uns unsere Denkprozesse bewusst. Wir schöpfen aus diesem ganzen Potenzial. Hinter der physischen Oberfläche liegt noch ein riesiger Bereich. Deshalb ist Qigong nicht einfach nur eine effektive Bewegungslehre. Du kannst eine Ebene weitergehen und dein Bewusstsein verändern. Der spirituelle Bereich kommt hinzu, alles umfassend.“
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