Intro: Erst letztes Wochenende ging ein jährliches Highlight, auf das ich mich immer sehr freue, zu Ende: Das Treffen wortstarker Frauen aus dem Netzwerk Texttreff, bei dem sich Frauen aus Textberufen 3-4 Tage lang über Businessthemen austauschen (Impressionen von meinem „suboptimal gelungenen“ Food-Foto-Workshop sowie von der Location am Ende des Beitrags). Grundprinzip: Austauschen von Wissen, Know-how, Erfahrungen. Das Teilen ist kostenfrei, aber extrem wertvoll. Parallel haben auch Freizeit-Workshops und viele andere Highlights im Highlight ihren Platz. Motto: Alles, was frau gut tut. Seit 12 Jahren bin ich ohne Unterbrechung dabei. Fest im Programm ist immer mein Qigong-Workshop. Dieses Jahr hatte ich erstmals Qi-Übertragungen dazugenommen und bin sehr glücklich über die vielen, teils wunderbaren Ergebnisse. U.A. hatte ich meinen „Patientinnen“ ans Herz gelegt, so viel wie möglich barfuss zu laufen und es war mir eine Freude zu sehen, dass auch andere diesem Beispiel gefolgt sind und viele barfüssige Frauen über die Gänge des nagelneuen Seminarhauses KSI Siegburg schwebten. So jetzt komm ich zum Thema. 🙂
1. Die natürlichste Sache der Welt
Barfusslaufen ist das natürlichste auf der Welt. Nicht umsonst sind Barfuss-Schuhe oder Fingerschuhe gerade total in. Freiheitsliebende Menschen tragen oft gerne wenig am Körper. Meine Lieblingsschuhe sind gute Flipflops, aber am liebsten gehe ich barfuss, am allerliebsten auf der Wiese. 🙂 Über Barfuss-Schuhe habe ich schon mal in diesem Selbstversuch „Untrainiert über 20km Nordic-Walking in Barfuss-Schuhen + Qigong“ geschrieben.
Allgemein gesprochen stehen die Füße als Verbindung zur Erde und damit zur Ying-Quelle („Erdung“). Sich erden bedeutet, dass Energie sowohl aus der Erde in den Körper geholt als auch aus dem Körper ausgeleitet wird. Die Veränderung des Gewichtes (s. Berühungspunkte) sowie der Fußhaltung verändert auch den Energiefluss.
2. En passent die Nieren aktivieren
Beim Barfusslaufen wird automatisch der Nierenmeridian aktiviert. Dieser beginnt mit Ni1 in der Vertiefung am Fußballen und steigt auf der Innenseite des Beines hinauf bis unterhalb des Schlüsselbeins.
3. Niere 1 (Yongquan) „Sprudelnde Quelle“
Der Nierenpunkt 1 ist ein sehr wichtiger Punkt in der Traditionellen Chinesischen Medizin mit vielen Funktionen. Er befindet sich am Ende des oberen Fußdrittels, in der Vertiefung – s. Zeichnung. Die Aktivierung hat mehrere Vorteile: u.A. Stärkung der Nieren, Beruhigung des Geistes (entfernt Hitze aus dem Kopf, für Kopfarbeiter besonders gut!), belebt das Bewusstsein, baut Yang auf und vertreibt Wind. Hilft bei vielen Indikationen, wie Scheitelkopfschmerzen (Kronenchakra), Schwindel, Schlaflosigkeit, manische Zustände, Hysterie, Epilepsie, u.v.m. Bei Schock kann eine starke Stimulierung helfen, den Blutdruck anzuheben („Notfallpunkt“), während die milde Stimulation den Blutdruck senken kann. Ni 1 entspricht in Beziehung zu den beiden Extrapunkten (s.u.) dem Feuerelement und dem Sympathikus. Der Sympathikus ist Teil des vegetativen Nervensystems und versetzt den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft (=Yang-Qualität, Aktivität).
4. Extrapunkte M-LE 4 und M-LE 5: Erde und Wasser
Der Extrapunkt M-LE 4 entspricht dem Element Erde und ist damit neutral in Bezug auf die anderen beiden Punkte (Ni 1 = Feuer) und M-LE 5 (Wasserelement). M-LE 4 gleicht somit die Elemente Feuer und Wasser aus.
M-LE-5 (Wasserelement) entspricht dem Parasymphatikus und stimuliert die Yin-Energie (Entspannung). Die Entspannungsfähigkeit unterstützt die Regeneration und Reparatur des Körpers. Auf der Ferse laufen, im Sitzen die Fußzehen heben oder auch die verschiedenen Qigong-Übungen stärken somit die Nieren.
Unter anderem aus diesen Gründen lege ich bei meinen Workshops immer großen Wert auf eine saubere Fußarbeit, denn bei jeder Drehung und auch bei anderen Fußpositionen (z.B. „Zehen ziehen“) wird M-LE5 aktiviert und damit die Nieren gestärkt.
Das Anheben der Zehen bzw. auf Zehenspitzen stehen im Wildgans Qigong hat weitere Vorteile: Auf dem Fußballen/Zehenspitzen stehend wird die Rückseite des Körpers mit Qi versorgt, auf der Ferse stehend steigt das Qi am Vorderkörper hoch. Damit ist neben der Balanceverbesserung eine ständige, harmonische Energiezuführung und -verteilung gewährleistet.
5. Ex-LE 12 (Qiduan) „Qi-Ende“
Wenn wir, z.B. bei den Balanceübungen im Wildgans (Dayan) Qigong, auf die Zehenspitzen gehen, aktivieren wir auch die fünf Extrapunkte Ex-LE 12, die sich beidseitig am Ende der Fußzehen befinden. Dies fördert die Qi-Zirkulation, mindert Feuchtigkeit und akute Schmerzen, z.B. im Abdomen, oder hilft bei peripheren Durchblutungsstörungen.
6. Nieren und Blase spülen
Schlussendlich regt das Barfusslaufen die Nierentätigkeit an und spült die Blase prächtig durch. Man muss nur genügend (Wasser) trinken, dann funktioniert der Durchlauferhitzer astrein. Ich durfte alle 30 Minuten auf die Toilette, da ich zusätzlich während der Qi-Behandlungen die eigene Qi-Zufuhr verstärkt habe und später den Discoabend bei stundemlangem Tanzen barfuss genoss. 🙂
Übrigens, bei Neigung zu Krampfadern sind diese Fußübungen zur Vorbeugung besonders wertvoll! (Mehr Infos speziell zu Krampfadern demnächst in einem anderen Beitrag.)
Und hier die Impressionen vom KSI Siegburg (Handy-Kamera)
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