Wer Olympia verfolgt und im Speziellen die Verteilung der Medaillen, der wird eine beeindruckende Veränderung feststellen: den rasanten Anstieg an Medaillen chinesischer Spitzensportler bzw. Olympia-Athleten. Der Grund ist nicht etwa das naheliegende Doping. Nein, es ist die Besinnung auf 8000 Jahre altes Wissen.
China, Olympia und der Westen
1932 nahm die Republik China erstmals, 1952 zum zweiten Mal an den Olympischen Spielen in genau einer Disziplin mit einer Person teil. Danach boykottierte das Land die Olympischen Spiele fast 30 Jahre lang. 1984 meldete die Volksrepublik wieder 216 Athleten in 19 Disziplinen zu den Spielen in Los Angeles an. Bei der Medaillenplatzierung belegte China Platz 4 mit 32 Medaillen, davon 15x Gold. Während der folgenden 20 Jahre schwankte die Gesamtplatzierung zwischen Platz 4 und 11.
In dieser Zeit, und auch schon davor, wurde die physische Fitness (ebenso wie die meisten gesellschaftlichen Dinge) im Wesentlichen von westlichen, „modernen“ Lehren und Methoden dominiert. Die chinesischen Profisportler trainierten wie die europäischen, amerikanischen und russischen Teams und nahmen sich sogar Coaches und Trainer aus diesen Ländern. Bis zum Jahr 2000.
Weitreichende Entscheidung
Danach traf China eine weitreichende Entscheidung. Initiiert von hohen Regierungsfuktionären sollte das Trainingsprogramm ab sofort für Olympia sowie alle sportlichen Trainingsmaßnahmen im Land radikal verändert werden. Man wollte als Vorbild dienen und sich auf die 8000 Jahre alten, erprobten Werte besinnen und den geschichtlichen Spuren Chinas auf moderne Weise (wieder) folgen. China hatte das ehrgeizige Ziel formuliert, neben anderen Dingen auch in punkto Gesundheit und Fitness wieder die führende Nation zu werden.
Trainingsinhalte für Profisportler: Qigong und Tao
Nach langen Untersuchungen erklärte die chinesische Regierung, dass alle olympischen und nicht olympischen Trainer Unterricht in den alten taoistischen Qigong-Methoden bekommen sollten. Außerdem sollten Therapien auf Basis der Traditionellen Chinesischen Medizin durchgeführt werden, bestehend aus den klassischen Methoden wie Tuina-Massage und Qigong sowie den taoistischen Lehren der Langlebigkeit. Das neue Trainingsprogramm sollte eine Kombination aus den überlieferten Künsten und einigen westlichen Trainingsinhalten sein.
Die schockierenden Ergebnisse
Bei den olympischen Sommerspielen 2004 in Athen schockte China die Welt mit 32 Gold-, 17 Silber- und 14 Bronzemedaillen und einem zweiten Platz in der Gesamttabelle bei 384 teilnehmenden Athleten in 26 Disziplinen. Daraufhin wurden die Bemühungen und das taoistische Training intensiviert und im Hinblick auf die Spiele im eigenen Land (2008 Peking) immer mehr gesteigert. Die Ergebnisse:
Peking 2008: 639 Athleten in 28 Sportarten an. Platz 1 in der Medaillenvergabe mit 100 Medaillen: 51x Gold, 21 Silber und 28 Bronze.
London 2012: 382 Athleten, 28 Sportarten. Platz 2 mit 88 Medaillen 38x Gold, 27x Silber, 23x Bronze.
Rio de Janeiro 2016: 5. bis 21. August 2016. Ich bin gespannt. 🙂
Übrigens, einen chinesischen Dopingbetrüger hat es bei den Spielen 2008 in Peking trotz aller Mutmaßungen nicht gegeben: s. Spiegel-Bericht: Doping bei Olympia: „So viel Chemie war nie“
Bleibt zu hoffen, dass die enormen körperlichen Vorteile aus den taoistischen Künsten noch mehr Menschen inspiriert, auch die mentalen und spirituellen Aspekte zu entdecken und zu kultivieren.
Das ganzheitliche Wildgans Qigong zählt auch zur taoistischen Richtung. Bei nur 10 Minuten Übungsdauer ist es nicht nur die kürzeste, sondern auch die vielseitigste und dynamischste Bewegungsform, bei der keinerlei Nebenwirkungen bekannt sind.
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